Seit Oktober 2002 wird an der Anne-Frank-Schule die Streitberatung einmal in der Woche angeboten. Hierbei handelt es sich um ein Gespräch über Konflikte oder Probleme, welches von der Förderschullehrerin Frau Jungermann begleitet wird.
Der zunächst wichtigste Punkt zu Beginn eines solchen Gesprächs ist, den SchülerInnen deutlich zu machen, dass es nicht um die Klärung von Schuld und der damit verbundenen Strafe geht. Es soll bei den Gesprächen nicht vorrangig um Aufklärung gehen und keinesfalls um „Bestrafungen“, vielmehr dienen sie als Hilfestellung für den Umgang mit Konflikten. Eine starke Mitbestimmung des Schülers während des Gesprächs ist hierfür ebenfalls sehr wichtig. Der Schüler fühlt sich so mit seinem Problem ernst genommen und kann sich eher auf das Gespräch einlassen.
Ziel ist es, dem Schüler zu helfen, für die Situation eine Lösung zu finden, die seine Wertvorstellungen trifft und die er mit dem Gefühl akzeptieren kann, dabei für sich etwas zu gewinnen. Wesentlich ist hier, dass der Schüler die Lösung wirklich als „seine“ sieht, nicht als etwas, das ihm von der Lehrkraft aufgedrückt wurde.
Da eine Verhaltensänderung nicht sofort möglich ist, wird den Schülern zunächst eine Woche Zeit gegeben, die Vorsätze umzusetzen. Danach wird ein weiteres Gespräch geführt, bei dem die Schüler erzählen, wie es die Woche über verlaufen ist und welche Probleme eventuell noch bestehen. Die weitere Betreuung ist sehr wichtig, um den Schülern das weitere Interesse zu signalisieren und eine langfristige Verhaltensänderung anzustreben.