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„Lass mich in Ruhe“, „bleib stehen“, „stopp“! Diese Rufe ertönten in den letzten Wochen und Monaten laut und fordernd in der Osterbach-Turnhalle. Dort hatten sich 23 Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Schule, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, während ihres Sportunterrichtes mit ihren Lehrkräften und einem Wing Tsun-Lehrer der EWTO-Akademie My versammelt. Dem Verein der Eltern, Freunde und Förderer der Anne-Frank-Schule war es gelungen, im Rahmen des Lokalen Aktionsplans Schwalm-Eder „Gewalt geht nicht“ und des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ finanzielle Unterstützung zu erhalten, um mit den Kindern und Jugendlichen einen Gewalt-Präventionskurs durchzuführen. Ziel dieses Projektes war und ist es, den jungen Menschen die Fähigkeit zu vermitteln, aktiv ihre eigene Sicherheit zu verbessern. Durch das Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstraining können sie mehr Sicherheit und Selbstbewusstsein erlangen. So in ihrem Auftreten gestärkt, können die Schülerinnen und Schüler in Konfliktsituationen angemessen reagieren und schulinterne Anforderungen besser bewältigen. Darüber hinaus können sie auch anderen helfen. Sie sind in der Lage, Zivilcourage zu zeigen, ohne sich selbst unnötig zu gefährden.

Auch Kinder mit Beeinträchtigungen haben mehr und mehr mit Gewalt zu tun. Hänseleien im Klassenzimmer und Prügeleien auf dem Schulhof gehören leider auch an Förderschulen zum Schulalltag. Die Europäische Wing Tsun Organisation (EWTO) hat das sogenannte Kids-Wing Tsun entwickelt – ein Bewegungsangebot für Kinder mit Schwerpunkt Selbstbehauptung. Entwickelt wurde das Konzept in Zusammenarbeit mit Pädagogen, Medizinern, Psychologen, Kinesiologen, Ergotherapeuten und Polizisten. Es umfasst Selbstverteidigungs-Anwendungen, Tastübungen, Ringkampfspiele, Bewegungsspiele, aber auch theoretische, aufklärende Themen wie z.B. „Wie entsteht ein Streit“ usw.

In Rollenspielen lernen die Schülerinnen und Schüler, wie sie sich bei Gefahr verhalten sollen und üben spielerisch, richtig zu reagieren. Mit Hilfe von Stimme, Gestik und Mimik lernen sie sich durchzusetzen. Dadurch werden sie selbstsicherer und setzen die Kampf- und Verteidigungstechniken wirklich nur dann ein, wenn es sein muss: im Notfall. Das Wing Tsun Training bietet gezielte Übungen, die das Körpergefühl, Gleichgewicht und die Beweglichkeit schulen.

Wenn es auch anstrengend war, sind sich Schüler und Lehrkräfte einig: Das Wing Tsun Training hat sehr viel Spaß gemacht und zeigt schon positive Auswirkungen. Alle hoffen, dass die finanzielle Förderung im Rahmen des Lokalen Aktionsplans Schwalm-Eder „Gewalt geht nicht“ und des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ und damit der Gewaltpräventionskurs Wing Tsun auch in diesem Jahr weitergeht.

„Zwei Tage trommeln? Cool!“ sagt Alex, als wir auch für dieses Schuljahr wieder zwei Projekttage zum Thema „Afrikanisches Trommeln“ organisieren.
Dann war es endlich soweit. Afrika mitten in Homberg – zumindest hörte es sich am 20. und 21. März in unserer Anne-Frank-Schule so an. Trommellehrer Herbert Wölfel brachte für jeden Schüler eine Afrikanische Djembe mit und gab Einblicke in die Kultur und Tradition Afrikas. Lautstark trommelten 16 Schüler und 4 Pädagogen auf den Musikinstrumenten. Afrikanische Lieder und kleine Percussioninstrumente ergänzten die Trommelrhythmen. Die Schüler erlebten dabei eine ganz besondere musikalische Intensität, denn das Spielen auf den Djemben erfordert keine lange Einarbeitungszeit – man kann vom ersten Moment an musizieren. Als Höhepunkt des Workshops lockten laute Trommelklänge die Zuschauer zu einer Aufführung in die Pausenhalle.
Die zwei Tage waren auch diesmal wieder ein voller Erfolg und für alle Teilnehmer stand fest: Wir trommeln nächstes Jahr wieder.

Eine Projektwoche über die Pflanzen und Tiere des Waldes konnten 3 Klassen der Anne-Frank-Schule Homberg erleben. Mit dem Waldpädagogen und Falkner Michael Schanze lernten sie eine ganze Woche lang spielerisch und mit allen Sinnen die Bäume, Pflanzen und Tiere des Waldes kennen und erfuhren viel über ihren Nutzen. Holz wurde untersucht und aus Zweigen wurden Blasen gepustet (das geht wirklich!).

Die Schüler haben viel über Waldtiere und deren Nahrung erfahren und konnten sogar die passenden Schädel den Tieren zuordnen. An den Zähnen kann man nämlich erkennen, wovon sich die Tiere ernähren. Tierspuren wurden gesucht und gefunden. Die Schüler haben gelernt, dass man ganz ohne Stifte – mit Blättern – malen kann. Mit Gipsabdrücken wurde der Sandkasten in der Schule zu einer Tierspurarena. Im Wildpark konnten sie hautnah die Tiere erleben und sogar selbst die Bären füttern, die ganz nah an den Zaun kamen und sich sogar auf die Hinterbeine stellten.

Die Woche schloss mit einem tollen Höhepunkt ab. Nach einem schönen Diavortrag über Greifvögel besuchten der Uhu Bubu, der Wüstenbussard Haika und ein niedliches Frettchen die Schüler. Jetzt wissen jetzt alle, warum Frettchen auch „Stinkmarder“ genannt werden 😉 . Der Uhu Bubu ließ sich sogar streicheln und auf die Hand nehmen. Das war ein wirklich einmaliges Erlebnis! Der Wüstenbussard konnte beim Fliegen beobachtet werden.

Es war eine tolle Woche, von der die Schüler noch lange erzählen werden!

Eure HS1